Magnetische Lokalisierung eines abgestürzten Kampflugzeugs im Zwischenahner Meer

Als geophysikalisches Geländeprojekt hatten sich unsere Masterstudenten Fynn Warnke, Kilian Pallapies und Robin Zindler vorgenommen, eine 1942 nach einer Kollision mit einem anderen Flugzeug oberhalb des ehemaligen Militärflughafens in Rostrup (Niedersachsen) in das Zwischenahner Meer gestürzte Junkers Ju 88 mit feldmagnetischen Methoden zu lokalisieren. Bis heute befinden sich sowohl das Wrack als auch dessen vierköpfige Besatzung an noch unbekannter Stelle in den schlammigen Sedimenten des flachen, etwa 5,5km² großen Sees.
Für ihr Projekt haben die Studierenden Ende April 2018 drei terrestrische GSM-19 Overhauser Magnetometer mit jeweils zwei Sensoren auf einer Holztraverse über einem eigens aus zwei Faltkajaks gebauten Katamaran montiert und diese 7.5m breite Messplattform mit einem Motorschlauchboot des FG Marine Geophysik auf 69 Profillinien über zwei Suchbereichen des Zwischenahner Meers geschleppt, die sie nach Berichten von Zeitzeugen ausgewählt hatten. Die Positionen der sechs jeweils mit 1.50m Abstand geschleppten Sensoren konnten sie mit zwei mitgeführten GPS-Empfängern dezimetergenau berechnen.
Nach Tagesgang- und Levellingkorrektur ist in der nun fertiggestellten Anomalienkarte eine starke Dipolanomalie ersichtlich, die sich innerhalb eines der zwei vermuteten Absturzgebiete befindet. Aufgrund von deren Amplitude und Orientierung sind die drei Magnetikprospektoren zuversichtlich, die tatsächliche Position des Flugzeugwracks tief in der 10-12m mächtigen Schlammschicht gefunden zu haben. Sie danken allen Unterstützern vor Ort, insbesondere Boris Koletschka, und freuen sich über das rege Interesse der Lokalpresse und der Seeanwohner.
Weitere Informationen: