DFG verlängert Graduiertenkolleg ArcTrain bis 2022
Große vorweihnachtliche Freude beiderseits des Nordatlantiks: Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) wird das Graduiertenkolleg ArcTrain der Universität Bremen für weitere vier Jahre finanzieren! Mit den nun bewilligten 3,5 Millionen Euro können bis 2022 zwölf weitere Promotionsarbeiten über Prozesse und Folgen von Klimawandel im Nordatlantik und der kanadischen Arktis gefördert werden. Wie den beiden vorigen ArcTrain-Kohorten kann nun einer dritten die großartige Möglichkeit geboten werden, zu Wasser oder zu Lande in abgeschiedene arktische Gefilde zu reisen und diese Region gemeinsam mit kanadischen Programmpartnern zu erforschen.
Die Arktis ist im Wandel: Die Temperaturen steigen doppelt so schnell wie im globalen Durchschnitt, das Meereis nimmt ab, die Eismassen auf den Kontinenten schmelzen. Als Folge werden nicht nur Ablagerungsräume und Ökosysteme der Polarmeere verändert. Durch eine komplexe Verkettung physikalischer und chemischer Prozesse beeinflusst die Arktis auch weltweit das Klima und den Lebensraum der Menschen. Die zahlreichen Rückkopplungsprozesse zwischen dem Eis, dem Ozean und der Atmosphäre erschweren auch die Vorhersage, wie das System auf den Klimawandel reagiert.
Die Doktorandinnen und Doktoranden von ArcTrain erforschen seit 2013 Prozesse und Auswirkungen des Klimawandels in der Arktis. Neben der Universität Bremen und dem Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar und Meeresforschung (AWI) sind acht kanadische Partneruniversitäten in Calgary, Edmonton, Halifax, Montréal (mit zwei Hochschulen), Rimouski, St. Johns und Vancouver beteiligt. Am MARUM und der Universität Bremen wird das Graduiertenprogramm von 13 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus den Geowissenschaften, der Umweltphysik und der Physischen Geographie, deren Expertise in der Ozeanographie, der Meeresgeologie, der Erdsystemmodellierung, der Glaziologie und der Fernerkundung liegt.
ArcTrain wird nicht alleine von der DFG, sondern auch vom kanadischen National Science and Engineering Research Council (NSERC) finanziert. Nachwuchskräfte werden sowohl in Bremen als auch in Kanada auf ihrem Weg zur Promotion ausgebildet. Aktuell bietet das Kolleg rund 40 Promovierenden ein akademisches Zuhause. Die intensive Arbeit der Kollegiatinnen und Kollegiaten hat neue Informationen über dem Zusammenhang zwischen Meereserwärmung und Stabilität der arktischen Gletscher geliefert, Modelle und Beobachtungen der Ausdehnung von Meereis verbessert und den Transport von Wärme aus dem Nordatlantik beleuchtet. Ein besonderer Erfolg ist die Durchführung zahlreicher gemeinsamer Schiffsexpeditionen in die Region.
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