Das historische Schloss Etelsen war unser Zuhause für eine Woche (Foto: S. Wett).
Teilnehmende des Annual Meetings auf deutscher Seite (Foto: S. Wett).
Inmitten einer globalen Pandemie zu promovieren ist, wie wir in den vergangenen eineinhalb Jahren erfahren haben, mit diversen Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten verbunden. Auch wenn wir mittlerweile sehr erfahren im Umgang mit virtuellen Seminaren und Konferenzen sind, können diese persönliche Treffen nicht dauerhaft ersetzen. Seit Anfang 2020 hatten bisher alle ArcTrain Treffen nur online stattfinden können. Umso erfreuter waren wir, dass das achte „ArcTrain Annual Meeting“, die Zusammenkunft der ArcTrain Mitglieder, tatsächlich vor Ort im Schloss Etelsen, nahe Bremen, stattfinden konnte. In diesem historischen Schloss aus dem 19. Jahrhundert fanden sich 15 Doktorand*innen und einige verantwortliche Wissenschaftler*innen zusammen um über vergangene und zukünftige ArcTrain-Aktivitäten zu beraten und über unsere Forschung zu diskutieren.
Besonders genossen wir, dass es bei diesem Annual Meeting wieder einmal eine Umgebung des Tagungsortes außerhalb des eigenen Wohnzimmers zu erkunden gab. Wir starteten die Woche bei wechselhaftem Wetter mit einer GPS-basierten Stadtrallye im nahen Verden, was ein willkommener Kontrast war zu den anderen Programmpunkten, die hauptsächlich drinnen stattfanden.
Die Stadtrallye im nahen Verden forderte uns geistig und körperlich (Foto: L. Thielke). Während zwei Poster-Sessions entstanden lebhafte Diskussionen über unsere Forschung (Foto: S. Wett).
Das weitere Programm enthielt neben diversen Planungen zu Öffentlichkeitsarbeit und einem Workshop zu Datenanalyse hauptsächlich sehr viel Wissenschaft und Forschung. Wir konnten eine sehr angenehme Mischung aus Vorträgen von externen Sprecher*innen sowie eigene kleinen Präsentationen und wissenschaftlichen Poster-Sessions genießen. Als eingeladene Sprecher*innen informierten uns Céline Heuzé, Jean-Éric Tremblay und Karen Alley in spannenden Vorträgen zu den Schwierigkeiten, den Arktischen Ozean in Computermodellen zu simulieren, der Rolle von Nährstoffen in der Arktis und dem Zustand der Gletscher der Welt. Etwas ganz Besonderes waren jedoch für die meisten von uns die Poster-Sessions, bei denen wir die Gelegenheit hatten, uns unsere Forschung (komprimiert auf ein A0-Poster) gegenseitig vorzustellen. Dieser persönliche Austausch ist eigentlich ein elementarer Bestandteil während einer Promotion, der jedoch für uns in dieser Form in den vergangenen eineinhalb Jahren nicht möglich war. So kamen viele von uns während dieser Woche in den Genuss ihrer ersten „echten“ Poster-Session und während zwei, jeweils zweistündigen, Poster-Sessions entstanden lebendige Diskussionen zu unseren Forschungsergebnissen.
Traditionell bietet das Annual Meeting immer auch die Gelegenheit des Austauschs mit den ArcTrain Mitgliedern in Kanada. Aufgrund der nach wie vor bestehenden Einschränkungen bei internationalen Reisen, mussten wir auf diesen persönlichen Austausch leider noch verzichten. Stattdessen trafen sich zeitgleich zu unserem Treffen in Etelsen die kanadischen ArcTrain-Mitglieder (und ein Mitglied von ArcTrain Deutschland, momentan auf Forschungsaufenthalt in Kanada) in Montréal. Zu bestimmten Programmpunkten waren wir per Video transatlantisch verbunden und konnten so doch ein wenig das Gefühl eines gesamten deutsch-kanadischen ArcTrain Annual Meetings erleben.
Während der gesamten Woche konnten wir das historische Ambiente des Schlosses Etelsen genießen und uns mit köstlichem Essen bewirten lassen. Auch die soziale Interaktion nach Ende des offiziellen Programms kam nicht zu kurz und auch hier wurde fleißig über mal mehr, mal weniger wissenschaftliche Themen diskutiert.
Auch auf der anderen Seite des Atlantiks konnte ein ähnliches Programm aus Vorträgen und Poster-Sessions stattfinden (Foto: J. Falardeau).
Den Teilnehmenden des Annual Meetings auf kanadischer Seite bot sich dieser Ausblick auf den Sonnenaufgang über dem Sankt-Lorenz-Strom (Foto: D. Ringeisen).