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Quantifizierung der Gesamtmineralogie an bis zu 80 Ma alten Sedimenten des zentralen Arktischen Ozeans: Terrigeneintrag, Klima, Sedimentationsbedingungen (ACEX I)

Die vollständige Quantifizierung des Mineralgehaltes von kretazischen bis quartären Sedimenten des zentralen Arktischen Ozeans ist Ziel dieses Projektes. Wir sehen dies als einen wichtigen Baustein in der umfassenden, international abgestimmten Untersuchung von Sedimentproben der IODP- Arctic Coring Expedition (ACEX; Leg 302) aus dem Sommer 2004, bei der es erstmalig gelang, in einem europäisch-geleiteten Projekt mit einer 3-Eisbrecher-Stratigie Probenmaterial aus einer Tiefbohrung von mehreren hundert Metern aus dem tiefen, zentralen Arktischen Ozean zu gewinnen. Dieses Material vom Lomonosow-Rücken bietet eine einmalige Chance, die Paläozeanographie des bisher eher wenig untersuchten Arktischen Ozeans über weitaus längere Zeitskalen als bisher zu rekonstruieren. Der Mineralgehalt kann insbesondere zur Rekonstruktion von Sedimenttransportwegen herangezogen werden, die gerade bei einem Eis-bedeckten Arktischen Ozean zentrale Aussagen zu (Meer-) Eisbedeckung und Vereisung der benachbarten Landmassen zulassen. In der langfristigen Sicht von der oberen Kreide (ca. 80 Ma) bis heute sollen darüber hinaus tektonische wie klimatische Schwankungen u.a. auch in Abhängigkeit von den plattentektonischen Änderungen erkannt werden, z.B. von humid-warmer zu arid-kalter Verwitterung während der steten Nordwärtsverlagerung des heutigen Arktischen Ozeans. Aus dem Gehalt verschiedener Karbonatminerale, von Mn- und Fe-Karbonaten, -(Hydro-)Oxiden und –Sulfiden und – Sulfaten können zusätzlich Aussagen über (früh-)diagenetische Veränderungen der Sedimentaufzeichnung gewonnen werden.

Publikationen:

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