{"id":961,"date":"2018-04-30T16:00:49","date_gmt":"2018-04-30T14:00:49","guid":{"rendered":"https:\/\/arctrain.de\/?p=961"},"modified":"2018-11-08T10:57:47","modified_gmt":"2018-11-08T09:57:47","slug":"we-need-to-talk","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/arctrain.de\/de\/we-need-to-talk\/","title":{"rendered":"Wir m\u00fcssen reden"},"content":{"rendered":"
Die meisten d\u00fcrften diesen unheilvollen Satz kennen, vielleicht von Vorgesetzten, dem\/der Partner*in oder den Eltern. Und die meisten -mich eingeschlossen- d\u00fcrften nicht die besten Erinnerungen daran haben. Das will ich heute \u00e4ndern: Thema dieses Artikels soll die Kommunikation zwischen Wissenschaft und \u00d6ffentlichkeit sein und warum sie so wichtig ist.<\/p>\n
Zugegebenerma\u00dfen erforschen wir Dinge, von denen die Meisten von euch noch nichts geh\u00f6rt haben. Damit nicht genug, benutzen wir auch noch unsere eigene Fachsprache. Da kann es schon mal schwer sein, den Verst\u00e4ndlichkeitsschalter von ‘Wissenschaft’ auf ‘\u00d6ffentlichkeit’ zu stellen, wenn wir die B\u00fcros verlassen. Fragt mich, was ich mache und ich sage wahrscheinlich so etwas wie:<\/p>\n
‘Ach, nichts Besonderes. Die Untersuchung der komplement\u00e4ren wellenl\u00e4ngenabh\u00e4ngigen Ans\u00e4tze, um die Meereiskonzentration aus Messungen mittels weltraumbasierter Fernerkundung abzuleiten und die optimale Nutzung der jeweiligen Charakteristika dieser Ans\u00e4tze. Leichte \u00dcbung, echt.’<\/em><\/p>\n Vermutlich seid ihr irgendwann in der Mitte des Satzes eingeschlafen, und zwar v\u00f6llig zurecht. Aber woher kommt das?<\/p>\n Mein Lieblingsspielzeug und ich bei Science goes PUBlic<\/a>. Credit: MARUM – Zentrum f\u00fcr Marine Umweltwissenschaften, Universit\u00e4t Bremen<\/p><\/div>\n Als Wissenschaftler*innen kriegen wir in die Wiege gelegt, dass unsere Glaubw\u00fcrdigkeit unser wichtigstes Gut ist. Jedes kleine Wort muss auf die Goldwaage gelegt werden. Daher wollen wir absolut sichergehen, dass ihr zu 100 % versteht, was wir machen, wenn wir dar\u00fcber reden. Und da exakte Erkl\u00e4rungen nur in unserer eigenen Fachsprache funktionieren, schrecken wir vor Vereinfachungen zur\u00fcck. Das stimmt sicherlich nicht f\u00fcr alle Wissenschaftler*innen. Trotzdem denke ich, dass das letzten Endes der Grund f\u00fcr das Klischee der\/des Wissenschaftler*in ist, die\/der irgendwo im Elfenbeinturm sitzt und Dinge tut, die niemand verstehen kann. Und, was noch schlimmer ist: niemand wei\u00df, warum diese Dinge wichtig sind. Als Wissenschaftler*innen ist es unsere Aufgabe, das zu \u00e4ndern.<\/p>\n <\/p>\n <\/p>\n Wissenschafterl*innen aus Brermerhaven und Bremen beim March for Science in Bremen<\/a> (April 14, 2018). Credit: V. Kirillova<\/p><\/div>\n Immerhin werden wir von euren Steuergeldern bezahlt. Das deutsche Bildungsministerium hat 2017 mehr als 250 Millionen \u20ac f\u00fcr Grundlagenforschung ausgegeben<\/a>. Gewisserma\u00dfen sind wir also eure Angestellten und ihr unsere Auftraggeber*innen. K\u00f6nnt ihr euch eine Firma vorstellen, in der die\/der Auftraggeber*in ankommt und fragt ‘Sagt mal…was macht ihr eigentlich mit dem Geld, das ich euch bezahle?’ <\/em>und die Antwort lautet ‘Hmmm…ja, k\u00f6nnte ich dir erkl\u00e4ren. Aber du w\u00fcrdest es sowieso nicht verstehen. Ist aber gut f\u00fcr dich, glaub’ mir das mal!’ <\/em>Ich bin kein \u00d6konom. Aber ich denke, diese Firma w\u00e4re pleite bevor man ‘Wir m\u00fcssen reden’<\/em> sagen kann. Es kann gut sein, dass es schwer wird. Vermutlich werden wir Wissenschaftler*innen unsere Angst vor \u00fcberm\u00e4\u00dfiger Vereinfachung \u00fcberwinden. Vielleicht m\u00fcssen wir sogar lernen, anders \u00fcber Wissenschaft zu denken. Aber wir m\u00fcssen lernen, unsere Forschung auf ein paar gut verst\u00e4ndliche S\u00e4tze herunterzubrechen.<\/p>\n Das l\u00e4sst sich aber auch von der anderen Seite betrachten: Stellt euch vor, ihr bezahlt jemanden und fragt ‘Sag mal…was machst du eigentlich mit dem Geld, das ich dir bezahle?’ <\/em>und die Antwort lautet ‘Hmmm…ja, k\u00f6nnte ich dir erkl\u00e4ren. Aber du w\u00fcrdest es sowieso nicht verstehen. Ist aber gut f\u00fcr dich, glaub’ mir das mal!’ <\/em>und ihr sagt ‘Ok, alles klar. Viel Spa\u00df!’. <\/em>Vermutlich nicht. Immer mehr Wissenschaftler*innen gehen in die \u00d6ffentlichkeit und es gibt zahlreiche Blogs, Twitter-Accounts, Wissenschaftsjournalisten und so weiter. Unten stehen einige Beispiele.<\/p>\n Besonders jetzt, wo es so leicht ist wie nie, Falschinformationen zu verbreiten, ist es wichtig, verl\u00e4ssliche Informationen zu kriegen. Deswegen ist es so wichtig, dass wir miteinander reden. Lasst uns zusammen daran arbeiten!<\/p>\n Die meisten d\u00fcrften diesen unheilvollen Satz kennen, vielleicht von Vorgesetzten, dem\/der Partner*in oder den Eltern. Und die meisten -mich eingeschlossen- d\u00fcrften nicht die besten Erinnerungen daran haben. Das will ich heute \u00e4ndern: Thema dieses Artikels soll die Kommunikation zwischen Wissenschaft und \u00d6ffentlichkeit sein und warum sie so wichtig ist. Zugegebenerma\u00dfen erforschen wir Dinge, von denen […]<\/p>\n","protected":false},"author":9,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[20,27],"tags":[25],"coauthors":[],"translation":{"provider":"WPGlobus","version":"2.12.2","language":"de","enabled_languages":["en","de","fr","ru"],"languages":{"en":{"title":true,"content":true,"excerpt":false},"de":{"title":true,"content":true,"excerpt":false},"fr":{"title":false,"content":false,"excerpt":false},"ru":{"title":false,"content":false,"excerpt":false}}},"post_mailing_queue_ids":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/961"}],"collection":[{"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/users\/9"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=961"}],"version-history":[{"count":36,"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/961\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1072,"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/961\/revisions\/1072"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=961"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=961"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=961"},{"taxonomy":"author","embeddable":true,"href":"https:\/\/arctrain.de\/de\/wp-json\/wp\/v2\/coauthors?post=961"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}<\/a>
<\/a>
\n