I. Elemente


Gold (Au)

  • Farbe: goldgelb
  • Glanz: Metallglanz
  • Strichfarbe: goldgelb, metallglänzend
  • Mohs-Härte: 2.5 - 3
  • Dichte: 19,3 g/cm3
  • Spaltbarkeit: fehlt
  • Bruch: hakig, plastisch verformbar
  • Kristallklasse (Symbol): kubisch-flächenzentriert (4/m32/m)
  • Allgemein: Gold kann in der Natur in seiner gediegenen bzw. elementaren Form vorliegen. Häufig vermischt mit Silber (Ag).

    Ausbildung: Schlecht ausgebildete Kristallflächen, meist oktaedrisch, würfelig oder rhombendodekaedrisch. Die kleinen Kristalle sind häufig verzerrt und formen z.T. dendritische Muster. Gold tritt zudem auch als mikroskopischer Einschluss in sulfidischen Erzmineralen auf.

    Chemismus und Struktur: Der Atomradius von Gold von 1.44 Å ist dem von Silber (Ag) sehr ähnlich. Daher besteht eine lückenlose Mischkristallreihe, wobei Gold meist 2 - 20 Gew.-% Ag enthält.

    Vorkommen: Zum einen existiert das primär gebildete sogenannte Berggold. Daneben tritt das sogenannte Seifengold häufig in sekundären Lagerstätten bzw. in assoziierten Bächen und Flussläufen auf, da es aufgrund der hohen Dichte und Verwitterungsbeständigkeit von Gold zur Anreicherung kommt.

    Nutzung: Gold ist das weltweit wichtigste Währungsmetall, findet aber auch Verwendung in der Computerchip-Industrie und zur Herstellung von Schmuck.


    Kupfer (Cu)

  • Farbe: kupfer-rot, z.T. matte Anlauffarben
  • Glanz: Metallglanz
  • Strichfarbe: kupfer-rot
  • Mohs-Härte: 2.5 - 3
  • Dichte: 8.3 - 8.9 g/cm3
  • Spaltbarkeit: fehlt
  • Bruch: hakig, dehnbar
  • Kristallklasse (Symbol): kubisch flächenzentriert (4/m32/m)
  • Allgemein: Kupfer liegt in der Natur auch in gediegener Form vor und gehört zur Gruppe der Metalle.

    Ausbildung: Es bilden sich dendritische Aggregate und plattige oder auch massige Formen aus. Die häufigsten Strukturen sind Würfel, Rhombendodekaeder oder Oktaeder, wobei die Kristallstrukturen häufig verzerrt sind. Die Kristalle sind aber meist größer ausgebildet als bei Gold.

    Chemismus und Struktur: Da der Atomradius von Kupfer sich mit 1.28 Å deutlich von den Radien von Gold und Silber unterscheidet, liegt Kupfer meist in sehr reiner Form vor.

    Vorkommen: Gediegenes Kupfer tritt häufig in Verwitterungszonen von Kupferlagerstätten auf, dann aber nur in relativ kleinen Mengen.

    Nutzung: Wirtschaftlich ist die Bedeutung von gediegenem Kupfer eher gering. Wichtigere Kupferlieferanten sind kupferhaltige Sulfide.


    Schwefel (α-S)

  • Farbe: gelb, z.T. braun oder orange verfärbt
  • Glanz: Kristallflächen: Diamantglanz; Bruchflächen: Fett- bzw. Wachsglanz
  • Strichfarbe: weiß
  • Mohs-Härte: 1.5 - 2
  • Dichte: 2.0 - 2.1 g/cm3
  • Spaltbarkeit: angedeutet
  • Bruch: muschelig, spröde
  • Kristallklasse (Symbol): orthorhombisch (2/m2/m2/m)
  • Allgemein: Schwefel liegt in der Natur auch in seiner elementaren Form vor.

    Ausbildung: Oft gut ausgebildete bipyramidale Kristalle; tritt sonst auch als feinkristalline Kruste auf.

    Chemismus und Struktur: Die Elementarzelle beinhaltet 128 S-Atome. Dabei bilden jeweils 8 S-Atome ein ringförmiges Molekül mit stark homöopolaren Bindungskräften. Zwischen den Ringen herrschen nur schwache Van-der-Waals-Kräfte vor.

    Vorkommen: Sulfatreduktion durch Schwefelbakterien unter sedimentären Ablagerungsbedingungen; vulkanische Exhalationen; Thermen

    Nutzung: Schwefel ist ein wichtiger Rohstoff für u.a. die Herstellung von Schwefelsäure und Pyrotechnik und wird bei der Verarbeitung von Zellstoff angewendet.


    Silber (Ag)

  • Farbe: frisch silber-weiß; häufig gelblich-bräunlich angelaufen (Silbersulfide)
  • Glanz: Metallglanz
  • Strichfarbe: silber-weiß bis gelblich
  • Mohs-Härte: 2.5 - 3
  • Dichte: 9.6 - 12 g/cm3
  • Spaltbarkeit: fehlt
  • Bruch: hakig, plastisch verformbar
  • Kristallklasse (Symbol): - (4/m32/m)
  • Allgemein: Silber liegt in der Natur auch in gediegener Form vor und gehört zur Gruppe der Metalle.

    Ausbildung: Silber tritt u.a. in dentritischen Aggregaten auf. Gut ausgebildete kubische Kristalle sind selten. Die Kristallstruktur ist z.T. verzerrt, insbesondere bei Zwillingsbildung nach (111).

    Chemismus und Struktur: Gediegenes Silber zeigt eine lückenlose Mischkristallreihe mit Gold.Teilweise ist Silber auch mit Quecksilber (Hg), Kupfer (Cu) und Wismut (Bi) legiert.

    Vorkommen: Anreicherungen von gediegenem Silber finden häufig in der sogenannten Zementationszone vieler Ag-führender Lagerstätten statt.

    Nutzung: Gediegenes Silber hat für die Silbergewinnung nur eine untergeordnete Bedeutung. Das wichtigste Silbererz ist Galenit. Wirtschaftlich interessant sind u.a. Silberlegierungen in der Löttechnik. Die Silberkatalyse findet u.a. Anwendung bei der Partialoxidation von Ethen zu Ethylenoxid.